Rückenschmerzen

Einige der möglichen Schmerzursachen sind:

  • Muskelverspannungen.
  • Bandscheibenvorwölbung (Protrusion) oder Bandscheibenvorfall (Prolaps) verursachen häufig ausstrahlende Schmerzen in Armen oder Beinen.
  • Arthrose und Entzündungen der Facettengelenke, die einen Wirbel mit seinen Nachbarwirbeln verbinden, sind dagegen eher örtlich zu spüren.
  • Übersteigerte Beweglichkeit einzelner Abschnitte der Wirbelsäule kann auftreten, wenn andere Abschnitte durch Verschleißerscheinungen versteifen.
  • psychosomatische Ursachen

Oft ist hiervon die untere Lendenwirbelsäule betroffen (Hohlkreuz), die mittlere Halswirbelsäule beim Heben des Kopfes und die Kopfgelenke. 

Blockierungen eines Facetten- (Zwischenwirbel-) oder Rippengelenkes entstehen, wenn die Gelenkflächen in einer der Endpositionen hängen bleiben. 
Über die genaue Ursache wird noch diskutiert. Blockierungen können örtliche Schmerzen, aber auch Reaktionen des sympathischen Nervensystems wie starke Schweißbildung, Herzrasen, Nervosität usw. hervorrufen. 

Es ist von größter Bedeutung, die bestehenden Schmerzen, sofern möglich, einer Ursache zuzuordnen.

Bildgebende Verfahren wie z.B. Röntgen, Computertomographie oder Kernspintomographie sind für diese Zuordnung meist nicht zu gebrauchen. 
Unser Zentrum ist auf die Diagnostik und Therapie der verschiedenen Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert und bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten.

Rückenschmerzen sind mehr oder minder starke Schmerzen des menschlichen Rückens, die ganz unterschiedliche Ursachen haben können.

Mediziner sprechen von Dorsalgie oder von Lumbalgie/Lumbago (auch Hexenschuss), wenn die Lenden-Kreuzbeinregion betroffen ist. Akute Rückenschmerzen treten entweder erstmalig oder nach mindestens sechsmonatiger Beschwerdefreiheit innerhalb eines Tages auf und halten für höchstens drei Monate an.

  • Zeitweilige Rückenschmerzen halten für höchstens 3 Monate an und kehren innerhalb eines Jahres nicht wieder.
  • Wiederkehrende Rückenschmerzen sind mit mehr als einer Episode an weniger als der Hälfte der Tage eines Jahres vorhanden.
  • Chronische Rückenschmerzen sind mit meist mehr als einer Episode an mehr als der Hälfte der Tage eines Jahres vorhanden.

Als Hexenschuss bezeichnet man volkstümlich einen plötzlichen, stechenden Schmerz im Rücken, der nicht durch Druck auf aus der Wirbelsäule austretende Nervenwurzeln entsteht (vergleiche Radikulopathie). Es handelt sich um einen häufig akut einsetzenden, zunächst segmentalen, meist stechenden Kreuzschmerz, der oft mit Lähmungsgefühl, Zwangshaltung, Bewegungssperre, Hartspann, Dornfortsatzdruckschmerz (tastbarer Knochenhöcker an der Wirbelsäule) usw. verbunden ist. Nach einem schmerzarmen Intervall ist der Übergang in eine chronische Form möglich.

Rückenschmerzen sind nach den Infektionen des Atemtrakts die zweithäufigste Ursache für Arztbesuche. Bei Männern sind Rückenschmerzen mit 14 % die häufigste, bei Frauen mit 11% die zweithäufigste Ursache für Arbeitsausfälle. 
Am häufigsten sind Rückenschmerzen in der Altersgruppe der 50- bis 70-Jährigen zu verzeichnen. Kinder sind davon nicht ausgenommen - die in der Schule und vor dem Fernseher oder Computer verbrachten Stunden begünstigen das Entstehen von Haltungsschäden.

Die volkswirtschaftliche Bedeutung der verschiedenen Erkrankungen der Wirbelsäule ist enorm. Rückenschmerzen sind ein Symptom und keine Diagnose. Für die Mehrheit der Rückenschmerzen kann aber auch bei intensiver Untersuchung keine sichere Ursache gefunden werden. Deshalb wird häufig der Begriff "unspezifische" Rückenschmerzen verwandt.

Der wohl häufigste Anlass für eine Dorsalgie besteht in einer Funktionsstörung der Gelenke im Bereich der Wirbelsäule. Das sind die Wirbelgelenke, mit denen die Brustwirbel untereinander sowie die Rippen und die Querfortsätze der BWS miteinander verbunden sind. Die Scheuermann-Krankheit beim Jugendlichen kann im akuten Stadium solche Beschwerden auslösen. Diese im Erwachsenenalter fortbestehenden Veränderungen der Wirbelkörper können ebenfalls diese Symptome verursachen.

In mehr als einem Drittel der Fälle gehen Rückenschmerzen mit seelischen Belastungen einher wie etwa Stress am Arbeitsplatz. Ca. 90 % aller chronischen (wiederkehrenden oder dauerhaften) Rückenschmerzen sind unspezifisch - d. h.: Eine Abklärung der Beschwerden führt zu keiner befriedigenden Diagnose. 
Der restliche Anteil verteilt sich als spezifischer Rückenschmerz auf folgende Krankheitsbilder:

  • Wirbelbrüche (v. a. als Osteoporose)
  • Gleitwirbel (Spondylolisthese)
  • Bandscheibenvorfälle
  • anatomische Längendifferenzen der Beine mit hieraus resultierenden Störungen der Statik
  • zu enger Wirbelkanal (im Sinne eine Spinalstenose)
  • eine Instabilität der Wirbelsäule
  • Entzündungen wie der Morbus Bechterew
  • Tumoren der Wirbel

Wie in allen Bereichen der Wirbelsäule können auch psychosomatische Schwierigkeiten eine Rolle bei der Schmerzentstehung spielen:

Die Wirbelsäule ist dafür ein wichtiges "Erfolgsorgan". Formulierungen wie: "Jemand hat schwer an etwas zu tragen", "Das hat jemandem das Rückgrat gebrochen", "Jemand müsse katzbuckeln" sind Hinweise aus der Umgangssprache, die sich auf diesen Zusammenhang beziehen.

Ein anderer, oft nicht festgestellter Wirkmechanismus ist eine Funktionsstörung der Kiefergelenke, CMD, die mit dem vielfältigen Beschwerdekomplex, den sie verursachen kann, auch für Schmerzen in der Wirbelsäule verantwortlich sein kann.

Der psychosomatische Aspekt spielt hier ebenfalls eine wichtige Rolle. Wenn dann noch ein Mensch versucht, seine Schmerzen mit "zusammengebissenen Zähnen" zu ertragen, schließt sich ein Kreis aus Stress, Schmerzen und den sich gegenseitig bedingenden Reaktionen auf Stress und Schmerzen, der für den Einzelnen schnell unerträglich werden kann.

Als eine Radikulopathie oder eine Radikulitis, auch als eine Wurzelneuritis oder ein Wurzelsyndrom wird eine Reizung oder Schädigung der Nervenwurzeln bezeichnet.

Sie kann sich in Störungen der Empfindung, Schmerzen oder Lähmungen äußern. Die Beschwerden können akut oder chronisch sein.
Auffällige Krankheitszeichen sind in der Regel Missempfindungen (Kribbeln, Schmerzen, Taubheit, Brennschmerzen, einschießende Schmerzen, Elektrisieren, Ameisenlaufen) im Bereich der betroffenen Nervenwurzel. 
Entsprechend der Schwere der Störung kann im betroffenen Gebiet auch die Sensibilität herabgesetzt sein, die Motorik ausfallen, und es können sogar die Reflexe fehlen.

Starke Schmerzen schränken die Bewegungsfreiheit des Patienten oftmals massiv ein. Bei chronifizierten Beschwerden kommt es häufig zu depressiven Verstimmungen.

Die Ursachen für eine Radikulopathie können äußerst vielfältig sein. Es handelt sich vor allem um krankhafte Veränderungen, 
die mit der Wirbelsäule, z.B. Hals- oder Lendenwirbelsäule in Zusammenhang stehen, so etwa:        

  • Verschleißveränderungen der Knochen (Osteopathien)
  • entzündliche Veränderungen der Knochen (Osteitiden)
  • Gürtelrose
  • ein Bandscheibenvorfall
  • ein Knochentumor
  • ein Bluterguß